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Karl Bodmer (1809-1893)

Biografie
Karl Bodmer wird am 11.2.1809 in Zürich geboren. Er absolviert eine Ausbildung als Maler und Kupferstecher. In den Jahren 1832-34 begleitet er den Wissenschaftler Maximilian Prinz zu Wied als Zeichner auf dessen Forschungsreisen in den Mittleren Westen Nordamerikas, von wo er - in seinem vorurteilslosen, von Respekt getragenen Blick bedingt - wertvolle ethnografische Zeugnisse der heute zerstörten Kultur der dort lebenden indigenen Völker mitbringt. Am 30.10.1893 stirbt er in völliger Armut in Paris.

Hirsche im Wald, um 1880, Öl auf Leinwand, 68 x 53,5 cm
© Kunsthaus Zürich
In dieser, in weiche Nebel gehüllten Waldlandschaft sind die Hirsche zwischen die Birken ins Bildzentrum gerückt und erscheinen durch die Lichtverhältnisse wie illuminiert. Durch die ungleichen Grössenbeziehungen zwischen akribisch gemalter Baumlandschaft und der in Licht getauchten Wildherde wirkt der Birkenwald wie eine grossartige, das Zentralmotiv überdachende Architektur, einer Kathedrale nicht unähnlich. Bodmer gibt feinfühlig die jahreszeitliche Stimmung wieder und verweist symbolhaft auf jene verlorene Ursprünglichkeit, die er in den Bildern nordamerikanischer Landschaften meisterhaft realisiert hat. Gleichzeitig ist in diesem Spätwerk eine leise Trauer über den im Schwinden begriffenen inneren Bildervorrat der Jahre seiner Nordamerikaexpedition spürbar.

  Wahrnehmungstext von Garda Alexander   Kunstgeschichtliches zum Werk